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Parkraummanagementkonzept im Mobilitätsausschuss vorgestellt

Empfehlungen für die Neuorganisation des Parkens in Wiesbaden

Jede Fahrt mit dem Pkw beginnt und endet mit einem Parkvorgang. Daher ist der Umgang mit Parkflächen für Kommunen ein wichtiges Instrument für die Beeinflussung des Verkehrs. Unter Federführung des Mobilitätsdienstleisters ESWE Verkehr ist nun ein umfangreiches Parkraummanagementkonzept für die Landeshauptstadt Wiesbaden erstellt und dem städtischen Ausschuss für Mobilität präsentiert worden.

Das ganzheitliche Konzept gibt Empfehlungen für die künftige Organisation und Bewirtschaftung des öffentlichen sowie privaten Parkraums. Durch eine Anpassung der Tarifgestaltung und der Nutzungsberechtigung, zum Beispiel für Anwohner, könnten Bedürfnissen verschiedener Personengruppen beim Parken besser berücksichtigt werden. Die Auslastung bestehender Parkeinrichtungen könnten durch bessere Information über freie Kapazitäten und eine angepasste Tarifgestaltung erhöht werden. Weniger Falschparker im Straßenraum und weniger bzw. kürzere Vorgänge zur Parkplatzsuche führen, so die Idee hinter dem Konzept, zu einem besseren Verkehrsfluss und weniger Luftschadstoffen. Das vorgestellte Parkraummanagementkonzept zeigt Wege auf, wie die von der Stadtverordnetenversammlung mit Beschluss von 2017 (Nr. 0390) intendierte flächendeckende abgestufte Parkraumbewirtschaftung vor allem im Innenstadtbereich auf sinnvolle Weise erreicht werden kann.

„Die fachliche Expertise liegt vor. Jetzt gilt es, die Theorie in die Praxis zu bringen. Das Konzept stellt einen Fundus an Maßnahmen und Instrumenten dar, aus dem städtische Gremien, Ortsbeiräte und die Verwaltung nun schöpfen können. Als neuer Geschäftsführer von ESWE Verkehr stehe ich bereit, die erfolgreiche Umsetzung gemeinsam mit den Fachämtern zu unterstützen”, sagt Jan Görnemann, der seit Mitte Dezember 2021 die Geschäftsführung des Wiesbadener Mobilitätsdienstleisters ESWE Verkehr gemeinsam mit Jörg Gerhard innehat. Gerhard selbst dankt den beauftragten Gutachtern für deren fachlichen Beitrag: „Eine gezielte und abgestimmte Parkraumorganisation in Wiesbaden kann noch stärker in den Dienst einer umweltschonenden und komfortablen Mobilität gestellt werden. Ein gutes und flächendeckendes Angebot von P+R-Parkplätzen in und um Wiesbaden kann vor allem Ein- und Auspendler zum Umstieg auf den Öffentlichen Personennahverkehr animieren.”

Der Verkehrsdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, Andreas Kowol, ergänzt: „Das Thema Parken wird ja oft aus dem Bauch heraus diskutiert. Mit dem Parkraummanagementkonzept der deutschlandweit tätigen Gutachter liegt jetzt eine unabhängige Expertise auf Basis umfangreicher Erhebungen vor, aus der wir alle schöpfen können. Wir erhalten hier wichtige Instrumente für die verbesserte Steuerung des Verkehrs. Welche der Maßnahmen wann umgesetzt werden, liegt jetzt in der Hand der gewählten Gremien. Die Befassung des Mobilitätsauschusses war ein vielversprechender erster Schritt.”

Die von ESWE Verkehr beauftragten Fachgutachter stellten den Mitgliedern des Ausschusses das Konzept am 27. Januar 2022 vor. Es fußt auf einer umfangreichen Analyse der städtischen Parkraumsituation, beinhaltet eine Bewertung von Instrumenten der Parkraumorganisation und gibt Empfehlungen für eine zukunftsweisende Praxis auf gesamtstädtischer Ebene ab. Kernelement ist außerdem eine Anleitung zur Erstellung von Parkraummanagementkonzepten auf Quartiersebene. Für einen Bereich in der Innenstadt sowie für einen weiteren im Ortsbezirk Biebrich wurden außerdem umfassende Vor-Ort-Erhebungen der Parkplatzangebote und Nachfragesituation durchgeführt und erste Quartierskonzepte erstellt.

Ivan Kosarev, Geschäftsführer des beauftragten Verkehrsplanungsbüros LK Argus, sieht noch viel Potenzial in der Landeshauptstadt: „Die Wirkungen eines effizienten Parkraummanagements bezüglich Verkehrslenkung und -reduktion sind relativ schnell erlebbar, erfordern aber zeitnahe weitere Schritte auf gesamtstädtischer und auf Quartiersebene. Dazu gehören unter anderem eine Novellierung der Parkgebührenordnung, eine Vereinheitlichung und Umsetzung der Bewirtschaftung in Quartieren mit hohem Handlungsdruck (wie der Innenstadt und Biebrich), aber auch die Bündelung von Kompetenzen und Zuständigkeiten in einer städtischen Organisationseinheit für Parkraummanagement.”

LK Argus erstellte das Parkraummanagementkonzept mit Unterstützung der Kanzlei bbh und dem Büro für Stadt- und Regionalentwicklung die raumplaner – in enger Abstimmung mit ESWE Verkehr und den zuständigen Fachämtern der Stadt Wiesbaden.

Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung waren während der Konzepterstellung außerdem Anregungen aus der Stadtbevölkerung aufgenommen worden. So fanden am Ende des Jahres 2020 beispielsweise Ideenlabore zu den Themen Parken für Bewohner und Pendler statt. 

Die optimale Nutzung des knappen öffentlichen Parkraums und die Verwertung von Echtzeit-Informationen zur Parkplatzbelegung können die Parkplatzsuche deutlich verkürzen. Dabei will ESWE Verkehr auch Möglichkeiten der Digitalisierung stärker nutzen. Bereits beschlossen und in Vorbereitung ist in diesem Zusammenhang ein Teilprojekt für digitale Parkplatz-Detektion an vier Standorten im Stadtgebiet. „Die dort installierten Bodensensoren werden die Belegung der einzelnen Stellplätze automatisch erfassen und ihre Daten in das digitale Verkehrssystem DIGI-V und den Mobilitätsdaten-Marktplatz (MDM) einspeisen”, erklärt Andreas Sauter, Projektleiter Parkraummanagement bei ESWE Verkehr.

Das im Ausschuss vorgestellte Konzept ist abrufbar auf www.eswe-verkehr.de/parkenWeitere Informationen über Wiesbadens Mobilitätsdienstleister finden Sie auf www.eswe-verkehr.de oder auf unseren Kanälen in den sozialen Netzwerken.

Die Erstellung des Konzepts sowie der Pilotversuch zur Parkraumdetektion wird gefördert durch: Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen der „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“.

Logo des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr

News erschienen am Freitag, 28. Januar 2022 in der Kategorie „Unternehmen“

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