Geschichte ganz nah erleben

Die denkmalgeschützte, blau-gelbe Nerobergbahn wurde im Dreikaiserjahr 1888 unter Kaiser Wilhelm in Betrieb genommen. Die 438 Meter lange Strecke mit einer Steigung von bis zu 25 Prozent bewältigt Wiesbadens wohl schrägstes Wahrzeichen geräuscharmen und völlig schadstofffreien Antrieb mittels Wasserballast.

Die bewegte Geschichte der Nerobergbahn können Sie hier im Zeitstrahl nachverfolgen.


Die Geschichte in Daten

20. August 1886

Konzessionsantrag des Unternehmers Carl Rudolf, Baden-Baden, für eine mit Wasserballast angetriebene Drahtseil-Zahnstangenbahn zum beliebten Ausflugsziel Neroberg.

01. Juli 1887

Vertrag zwischen der Stadt Wiesbaden und Rudolf über den Bau der Nerobergbahn

13. Februar 1888

Konzessionserteilung durch den Regierungspräsidenten in Wiesbaden. Die Bahnanlage wird nach dem System Riggenbach (Zahnstange in der Mitte der Gleise) mit einer Ausweiche (drei Gleise; an der Ausweiche in der Streckenmitte vier Gleise) nach dem System Abt gebaut. Die beiden Bahnwagen werden von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut.

25. September 1888

Betriebseröffnung und Einweihungsfeier der Nerobergbahn

1890

Veräußerung der Bergbahn an das Bachsteinische Consortium.

1895

Übergang der Nerobergbahn auf die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft (SEG).

1923 bis 1925

Betriebseinstellung aus wirtschaftlichen Gründen und in 1925 Übernahme der Nerobergbahn durch die Stadt Wiesbaden.

1942

Eingliederung der Nerobergbahn in die neu gegründete Stadtwerke Wiesbaden AG. Darauf folgende Betriebseinstellung im Zweiten Weltkrieg und teilweise Zerstörung der Nerobergbahn.

1946

Wiedereröffnung und Beschlagnahme durch die US-Militärbehörden. Ab 1948 darf die Bahn wieder von jedermann genutzt werden.

1963

Die Maschinenfabrik Esslingen erhält den Auftrag, die Wagentanks zu sanieren. Gleichzeitig wird der Aufbau durch die Firma Auwärter erneuert. Die beiden Wagen der Bahn verlassen im November 1962 zwecks Generalsanierung Wiesbaden und kehren im März 1963 — im Jahr des 75. Bahngeburtstags — in die Heimat zurück.

1971

Generalsanierung der des Nerotal-Viadukts.

1978

Die Wagen erhalten einen neuen Farbanstrich.

1988

Im Jahr des 100. Bahngeburtstags: Anerkennung als schutzwürdiges technisches Denkmal des Landes Hessen.

1991

Abermalige Generalsanierung des Viadukts.

1993

Im Fahrbetrieb der Bahn werden erstmals Studenten eingesetzt. Im Jahr darauf folgt die Erneuerung der Kreiselpumpe und der gesamten Zaunanlage.

1995

Ein neues Zugseil wird aufgelegt. Das vollverschlossene Seil wird durch ein Litzenseil ersetzt.

1998

110 Jahre Nerobergbahn; die Berg- und die Talstation sowie die beiden Wagen erhalten einen neuen Farbanstrich. Außerdem wird er Verein Freunde und Förderer der Nerobergbahn gegründet.

2000

Eröffnung des Bahnmuseums an der Talstation.

2005

Die Strecke wird komplett saniert, Schwellen und Schienen werden erneuert. Außerdem wird die Tradition „Saisonstart am Karfreitag“ wird gebrochen: Grund ist der erste russische Künstlermarkt auf dem Neroberg, der anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Russischen Kirche (im Volksmund „Griechische Kapelle“ genannt) am Wochenende vor Ostern stattfindet. Seit diesem Jahr sind Hochzeiten in der Nerobergbahn möglich.

2009/2010

Umbau der Innenausstattung der beiden Wagen: Die vorhandenen Polsterbänke werden – auf der Grundlage historischer Zeichnungen – durch originalgetreue Holzbänke ersetzt. Zudem wird mit einem neuen Außenanstrich in den typischen Farben Blau und Narzissengelb das originale Aussehen aus der Anfangszeit der Bahn nachempfunden.

2013

125 Jahre Nerobergbahn mit großem Jubiläumsprogramm. Allzeitrekord bei der Jahresgesamt-Fahrgastzahl: 306.217.

2016

Generalsanierung beider Bahnwagen.

2018

Im Jahr des 130. Bahngeburtstags: Großes Kinder- und Familienfest auf dem Neroberg