Schienenverkehr in und um Wiesbaden

Als Teil der Metropolregion Rhein-Main ist eine gute Anbindung wichtig. Ein Großteil des Pendleraufkommens in der Region verteilt sich auf den Schienenverkehr. Auf dieser Seite finden Sie zentrale Informationen zum Schienenverkehr in und um Wiesbaden.

Allgemeines


Im Verbund. Ein Tarif. Kein Aufschlag.

Im gesamten RMV-Tarifgebiet 6500 gilt die Preisstufe 13. Dadurch ist es möglich, innerhalb des Tarifgebiets ohne Aufschlag das Nahverkehrsangebot der Deutschen Bahn mitzunutzen.

Anordnung von drei Icons (Straßenbahn, laufender Mensch und Information) in schwarz auf grauem Hintergrund

Das Tarifgebiet 6500 umfasst sowohl die beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz als auch – auf hessischer Seite – die Gemeinde Bischofsheim, die Stadt Ginsheim-Gustavsburg und die Gemeinde Walluf sowie – auf rheinland-pfälzischer Seite – die Gemeinden Wackernheim und Zornheim. Die Preisstufe 13 gilt ebenfalls für einige angrenzende Bereiche des Tarifgebiets 6600, nämlich für die Stadt Hochheim am Main (inkl. ihres Stadtteils Massenheim) sowie für den Hofheimer Stadtteil Wallau.

Bike+Ride am Wiesbadener Hauptbahnhof

Damit das Umsteigen vom Rad auf die Schiene bequem und sicher klappt, stehen am Hauptbahnhof Wiesbaden zwölf Radboxen zur Verfügung. Diese stehen am Gleis 11 und bieten die Möglichkeit, hochwertige Räder trocken und diebstahlsicher abzustellen. Zudem sind im Innen- und Außenbereich des Bahnhofs ca. 300 weitere Abstellplätze installiert.

Hier gibt es weitere Informationen zu den Bike+Ride-Boxen am Wiesbadener Hauptbahnhof.

Sie haben Fragen oder Anregungen rund um das Thema Schiene in Wiesbaden? Gerne können Sie schriftlich mit uns Kontakt aufnehmen. Nutzen Sie dafür einfach unser Kontaktformular.

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Schienenverkehr in und um Wiesbaden

Wiesbaden ist bereits heute gut an das Schienennetz im Rhein-Main-Gebiet angebunden. Eine Übersicht der Anbindungen und Ab- und Anreisemöglichkeiten finden Sie hier.

In der Landeshauptstadt Wiesbaden verkehren regelmäßig sieben Linien im Schienenpersonennahverkehr, die an acht Bahnhöfen im Stadtgebiet halten. Hinzu kommen noch weitere einzelne Fahrten in den Hauptverkehrszeiten aus bzw. in Richtung Bad Kreuznach und Mannheim.

Linie Ziel Takt Wiesbadener Bahnhöfe Betreiber
S1 Frankfurt - Rödermark-Ober-Roden alle 30 Minuten Hbf., Ost, Mainz-Kastel DB Regio
S6 Mainz - Mannheim einzelne Fahrt aus Mannheim Hbf. DB Regio
S8 Frankfurt - Offenbach - Hanau alle 30 Minuten Hbf., Ost DB Regio
S9 Frankfurt - Offenbach - Hanau alle 30 Minuten Hbf., Ost, Mainz-Kastel DB Regio
RE9 Frankfurt / Eltville Einzelne Fahrten zur HVZ Mo. - Fr. Mainz-Kastel, Biebrich, Schierstein Hessische Landesbahn / VIAS Rail
RB10 Frankfurt / Koblenz - Neuwied z. T. alle 30 (Mo. - Sa.) / min. 60 Minuten Mainz-Kastel, Hbf., Biebrich, Schierstein VIAS Rail
RB21 Niedernhausen (- Limburg) z. T. alle 30 (Mo. - Fr.) / min. alle 60 Minuten Hbf., Erbenheim, Igstadt, Auringen-Medenbach Hessische Landesbahn
RB33 Mainz - Ingelheim - Bad Kreuznach (- Idar-Oberstein) Morgens aus / abends in Richtung Rheinhessen Hbf. vlexx
RB75 Wiesbaden - Mainz - Darmstadt alle 30 Minuten (Mo - Sa.) / min. 60 Minuten   Hessische Landesbahn

Stand: 09.02.2021

Abfahrtszeiten und detaillierte Streckenverläufe finden sie im Fahrplanbuch (ab Seite 237) oder über die Verbindungssuche.

Die Ankunfs- und Abfahrtspläne der Deutschen Bahn für Wiesbaden und Mainz finden Sie stets aktuell hier:

Ankunfts- und Abfahrpläne Wiesbaden Hauptbahnhof

Ankunfts- und Abfahrpläne Mainz Hauptbahnhof

 

Oder verwenden Sie die Verbindungssuche:

RMV-Fahrplanauskunft

Zusätzlich zu den Wiesbadener Bahnhöfen sind Bahnhöfe in Nachbarkommunen für einzelne Ortsbezirke relevant, da sie die schnellste bzw. eine alternative Verbindung z. B. in Richtung Frankfurt darstellen.

Bahnhof SPNV-Linien und Ziele ESWE-Linien als Bahnhofs-Zubringer
Niedernhausen RE20 / RB22: Limburg / Frankfurt
RB21: Wiesbaden
S2: Frankfurt - Dietzenbach
Linie 22 aus Naurod
Eppstein-Bremthal S2: Frankfurt - Dietzenbach / Niedernhausen Linie 20 aus Naurod
Linie 26 / AST 26 aus Medenbach
Hochheim S1: Frankfurt - Rödermark / Wiesbaden
RE4: Frankfurt / Mainz - Mannheim
RE14: Frankfurt / Worms - Germersheim
Linie 46 aus Nordenstadt
Linie 48 aus Nordenstadt und Delkenheim
Hofheim RE20 / RB22: Limburg / Frankfurt
S2: Frankfurt - Dietzenbach
Linie 262 aus Mitte, Südost, Nordenstadt
Linie X 26 aus Mitte, Südost

Stand: 11.02.2022

Abfahrtszeiten und detaillierte Streckenverläufe finden sie über die Verbindungssuche.

Falls es zweitweise, z. B. baustellenbedingt, zu einer Sperrung eines Streckenabschnitts kommt, werden diese Abschnitte mit Bussen als Schienenersatzverkehr (SEV) bedient. Der SEV wird vom zuständigen Betreiber der betroffenen Linie organisiert.

Anhand der Umgebungspläne können Sie die Lage der Ersatzhaltestellen für den SEV einsehen:

Am Wiesbadener Hauptbahnhof besteht ein direkter Anschluss an den Fernverkehr der Deutschen Bahn. Weitere Fernverkehrsverbindungen sind mit Umstiegen in Mainz Hbf., Frankfurt Hbf. und Frankfurt Flughafen Fernbahnhof erreichbar.

Ausbauplanungen

In und um Wiesbaden wird der Zugverkehr kontinuierlich aufgewertet, z. B. durch die Schaffung neuer Verbindungen oder den barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen. Hier haben wir Ihnen einen Auszug der wichtigsten Bauvorhaben zusammengetragen.

Aartalbahn

Reaktivierungspläne

Nach der Ablehnung der CityBahn im Wiesbadener Bürgerentscheid vom 1. November 2020 ist für die Aartalbahn zwischen der Landeshauptstadt Wiesbaden, der Rheingau-Taunus-Kreisstadt Bad Schwalbach und dem rheinland-pfälzischen Diez eine neue Situation mit deutlich veränderten Rahmenbedingungen entstanden. Deswegen und vor allem in dem Bestreben, den regionalen Verkehr weiterzuentwickeln, haben sich die wichtigsten Akteure zusammengefunden, um gemeinsam über das weitere Vorgehen bezüglich einer möglichen Reaktivierung der Strecke zu beraten.

Beteiligte sind das Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, der Rhein-Main-Verkehrsverbund, der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord, die Landeshauptstadt Wiesbaden, die Landkreise Rheingau-Taunus und Rhein-Lahn sowie die Verbandsgemeinden Diez und Aar-Einrich.

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat ein großes Interesse an grundlegenden Verbesserungen im Schienenverkehr. Nach der ablehnenden Entscheidung zur CityBahn fokussiert die Stadt nun verstärkt eine mögliche Reaktivierung der Aartalbahn. Schließlich kann eine reaktivierte Aartalbahn weiterhin eine wichtige Lösung darstellen, um den Verkehr insbesondere zwischen Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis umweltgerecht abzuwickeln.

Eine graue Karte zeigt den Streckenverlauf der Aartalbahn von Wiesbaden nach Diez. Der Streckenverlauf ist orange hervorgehoben und zeigt auch ehemalige Bahnhöfe an.
Visualisierung der Strecke der Aartalbahn (Quelle: eigene Darstellung)

Für interessierte Bürger veranstalteten das Dezernat für Umwelt, Grünflächen und Verkehr der Landeshauptstadt Wiesbaden und ESWE Verkehr am 9. Juni 2021 eine Online-Informationsveranstaltung.

Die Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie bereits auf unserer gesonderten Veranstaltungsseite. Dort sind auch alle während der Veranstaltung gestellten Fragen und Antworten eingestellt.

Die Streckenlänge vom hessischen Wiesbaden Hauptbahnhof bis zum rheinland-pfälzischen Diez beträgt 53,7 km, mit einer Spurweite von 1.435 mm (Normalspur). Sie ist eine durchgehend eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke mit Nebenbahncharakter. Die Aartalbahn gehörte bei Inbetriebnahme mit bis zu 34 ‰ Steigung (zwischen Wiesbaden und Eiserne Hand) zu den zehn steilsten Eisenbahnstrecken ohne Zahnradbetrieb in Deutschland. Alte Tunnelanlagen und Brücken im Taunusanstieg sowie eine hohe Steigung im Taunuskamm limitierten die Höchstgeschwindigkeit und erforderten den Einsatz kurzer Personenzugwagen, um die engen Kurvenradien zu bewältigen. 
Auf hessischer Seite ist Deutsche Bahn Eigentümer mit dem Vertragspartner Aartalbahn Infrastruktur GmbH. Der nördliche Streckenabschnitt (Rheinland-Pfalz) wurde durch die Verbandsgemeinden Diez und Aar-Einrich erworben. Der Personen- und Güterverkehr sind derzeit eingestellt.

Die sogenannte Aartalbahn verläuft als eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn von Wiesbaden Hbf. über Bad Schwalbach zum rheinland-pfälzischen Diez, wo sie in die Strecke Koblenz – Limburg mündet.

Der Streckenabschnitt zwischen dem ehemaligen Wiesbadener Rheinbahnhof und Bad Schwalbach (ehemals: Langenschwalbach) wurde am 15. November 1889 eröffnet. Dieser Streckenabschnitt ist auch als Langenschwalbacher Bahn bekannt und diente lange Zeit insbesondere dem Bäderverkehr zwischen der heutigen Landeshauptstadt Wiesbaden und dem damaligen Frauenheilbad Langenschwalbach.

Im September 1983 wurde der Personenverkehr zwischen Wiesbaden und Bad Schwalbach durch die Deutsche Bundesbahn eingestellt. Rund drei Jahre später, im September 1986, wurde der Personenverkehr nördlich von Bad Schwalbach ebenfalls durch die Deutsche Bundesbahn eingestellt. 1999 erfolgte auch die Einstellung des Güterverkehrs, der nördlich des Taunuskamms durchgeführt wurde. Der letzte im Güterverkehr bediente Abschnitt Diez – Kettenbach wurde im Jahr 2000 stillgelegt.

Der Wiesbadener Hauptbahnhof ist zum aktuellen Zeitpunkt von der Aartalbahn, aufgrund von Gleisdemontagen im Weichenvorfeld des Bahnhofs, nur mit Umweg über den Bahnhof Wiesbaden zu erreichen.

Auf Teilstücken des Streckenabschnitts Diez – Zollhaus wurde in den zurückliegenden Jahren touristischer Draisinenverkehr angeboten.

Eine Verbindungskurve für den Güterverkehr besteht zwischen dem Bahnhof Wiesbaden Ost und dem ehemaligen Bahnhof Wiesbaden-Landesdenkmal. Diese wurde zuletzt zwischen 2007 und 2014 für die Andienung der Sektkellerei Henkell genutzt.

Der rheinland-pfälzische Streckenabschnitt ist im Eigentum der Verbandsgemeinden Aar-Einrich und Diez. Die hessischen Streckenabschnitte befinden sich im Eigentum der DB AG. In Hessen steht die Strecke seit August 1987, inklusive ihrer technischen Einrichtungen, unter Denkmalschutz und ist mit rund 40 Kilometern das längste Baudenkmal des Bundeslandes.

Für eine detaillierte Betrachtung der Historie der Aartalbahn sei hier auf das Buch „Langenschwalbacher Bahn“ von Klaus Kopp verwiesen.

Perspektiven der Reaktivierung

Die Aartalbahn hat das Potenzial, den öffentlichen Personennahverkehr in der Region erheblich aufzuwerten, indem eine schienengebundene Verbindung das Rhein-Main-Gebiet mit dem Taunus und dem Rhein-Lahn-Kreis verbindet. Dabei würden durch diese neue regionale und überregionale Verbindung attraktive Anschlüsse für Reisende und Pendler im gesamten Bediengebiet der Aartalbahn entstehen und somit eine Alternative zur Nutzung des privaten Pkws darstellen. Dadurch wird aus Sicht der Landeshauptstadt Wiesbaden eine erhebliche Minderung der Verkehrsbelastung in und aus dem Taunus erwartet.

Aufgabenstellung der Machbarkeitsstudie

Da für den Nordabschnitt zwischen Diez und Bad Schwalbach bereits entsprechende Untersuchungen aus dem Jahre 2020 bereitstehen, gilt es zunächst in einer ingenieurstechnischen Machbarkeitsstudie den Südabschnitt zwischen Bad Schwalbach und Wiesbaden zu untersuchen, sodass für die gesamte Trasse die gleichen Voraussetzungen bestehen.

In Rahmen dieser Machbarkeitsstudie, bei der die Federführung unter Mitwirkung der Landeshauptstadt Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis beim Rhein-Main-Verkehrsverbund liegt, sind unter anderem für den Südabschnitt die Entwicklung eines Betriebsprogramms, die ingenieurtechnische Machbarkeit und eine vereinfachte Nutzen-Kosten-Untersuchung in Anlehnung an die Standardisierte Bewertung durchzuführen. Im 4. Quartal 2021 erfolgte seitens des RMV die Vergabe der Studie an ein Gutachterbüro.

Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie

Die ersten Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung des Teilabschnitts der Aartalbahn zwischen Wiesbaden und Bad Schwalbach liegen vor. Demnach sind die Voraussetzungen für eine Förderung der Investitionen durch den Bund in die seit Jahrzehnten für den öffentlichen Nahverkehr stillgelegte Strecke gegeben.

Die Machbarkeitsstudie wird voraussichtlich im dritten Quartal 2023 final fertiggestellt. Bis dahin werden noch im Detail einzelne Optimierungen geprüft und eine abschließende Nutzen-Kosten-Bewertung vorgenommen. Eine Förderwürdigkeit, welche gegeben ist, wenn der Nutzen der Maßnahme die Kosten übersteigt, sehen die Gutachter bereits zum aktuellen Zeitpunkt als gesichert an.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Projektbeteiligte

Bild zeigt neun Logos verschiedener Projektakteure auf weißem Hintergrund.
Projektbeteiligte der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Aartalbahn (Quelle: Eigene Darstellung)

Die CityBahn-Planungen sahen vor, eine Straßenbahn von Mainz über Wiesbaden und Taunusstein bis nach Bad Schwalbach zu bauen. Dabei sollte, aus Wiesbadener Sicht, die Innenstadt mit dem einwohnerstärksten Stadtteil Biebrich, Mainz-Kastel, dem dichtbesiedelten Westend und der Hochschule RheinMain verbunden und gleichzeitig ein attraktive Schienenanbindung in die Region geschaffen werden. Die Linienführung von Mainz bis zur Hochschule RheinMain stand fest, über den Taunuskamm sollte anschließend die bestehende Aartalbahn-Trasse genutzt werden.

Im Rahmen des Vertreterbegehrens zur CityBahn vom 1. November 2020 haben sich die Bürger der Landeshauptstadt Wiesbaden mehrheitlich gegen den Bau einer Straßenbahn von Mainz über Wiesbaden nach Bad Schwalbach entschieden. Diese Entscheidung ist bindend.

Der Hessische Landeskonservator stellte die Aartalbahn im August 1987 als Kulturdenkmal unter den Schutz des Hessichen Landesamtes für Denkmalpflege. Die Besonderheit: Damit wurde in Deutschland erstmals eine komplette Eisenbahnstrecke inklusive aller Bahnhofsgebäude, Gleisanlagen und technischen Einrichtungen (beispielsweise Signalanlagen und Schranken) unter Denkmalschutz gestellt.

So blieb mit der Aartalbahn ein Dokument der Eisenbahnhistorie, ein technisches Denkmal mit sozialgeschichtlicher Bedeutung für die regionale Verkehsgeschichte.


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